Lockpicking lernen - Ein Tutorial Guide
J Joost Janssen

Lockpicking lernen - Ein Tutorial Guide

15. Nov 2022

 

 

Lockpicking Techniken

Sie kennen es sicher: Sie kommen von der Arbeit, stecken den Schlüssel in das Schloss, öffnen die Tür und treten in Ihr Haus. Es ist an der Zeit Ihren freien Abend zu genießen. Alles selbstverständlich! Aber haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie das Schloss in Ihrer Haustür eigentlich funktioniert? Wahrscheinlich. Aber wussten Sie auch, dass es viele verschiedene Arten von Schlössern gibt? Wie unterscheiden sich beispielsweise Fahrradschlösser von dem Schloss, das sich in einem Safe befindet? Und was macht ein Kombinationsschloss so unzerstörbar? All dies sind sehr interessante Fragen.

In diesem Blog werden wir uns als Beispiel das Zylinderschloss angucken und werden erklären, wie man es am besten öffnen kann. Lockpicking ist ein Sport und Hobby. Verwechseln Sie dies bitte nicht mit einem Einbruch!

 

Grundlagen des Lockpickings

Zuallererst müssen wir uns fragen, wie ein Schloss eigentlich funktioniert. In diesem Beispiel betrachten wir ein standardmäßiges Zylinderschloss, eine Schlossart, die man oft in Türen findet. Ein Zylinderschloss hat seinen Namen daher, weil es einen Zylinder im Inneren enthält. Im Englischen wird es als "Pin Tumbler Lock" bezeichnet und der Zylinder wird "Plug" genannt. Den Zylinder kann man deutlich im unteren Bild erkennen.

Zylinderschloss von vorne und von der Seite

 

Um den Zylinder herum befindet sich das sogenannte Gehäuse und an der Vorderseite können Sie gut den Schlosseingang erkennen. In diesen Eingang führen Sie normalerweise den Schlüssel ein und lassen die "Magie" geschehen. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie auch den ersten Stift vorne im Schlosseingang sitzen sehen (linkes Bild). Ein Zylinder hat mehrere Stifte, die in die richtige Position gebracht werden müssen, um das Schloss öffnen zu können. Auf dem rechten Bild sehen Sie den Zylinder von der Seite und können so die Stifte gut erkennen. Die Stifte befinden sich hierbei noch nicht in der richtigen Position. Auf diesem Foto können Sie außerdem den Hebel an der Rückseite des Zylinders sehen.

 

Standardmäßige Zylinderschlösser enthalten fünf bis sechs Stifte. Sie sehen zwar zehn oder zwölf Stifte, als Lockpicker konzentrieren Sie sich allerdings nur auf die unteren. Nun stellen wir uns natürlich die Frage: Wie bekomme ich diese Stifte an die richtige Stelle?

 

 

Links (Seitenansicht): englische Bezeichnung der Teile

Rechts (Vorderansicht): Hier sehen Sie, wie ein zu tief gesetzter Stift das Drehen des Zylinders unmöglich macht.

 

Einen Schlüssel in das Schloss stecken, um es zu öffnen, funktioniert natürlich. Der Bart des Schlüssels ist exakt zugeschnitten: Jeder Zahn hat genau die richtige Höhe, sodass die Stifte parallel stehen. Außerdem hat der Schlüssel die richtige Länge. Dies ist auf dem Bild unten zu sehen: Die Stifte sind alle parallel platziert. Nun kann der Zylinder gedreht werden. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie außerdem sehen, wie sich der Hebel an der Rückseite dreht. Dieser Hebel hat eine wichtige Aufgabe: Er sorgt dafür, dass der Riegel in das Schloss zurückrutscht. Anschließend kann die Tür geöffnet werden.

Lockpicking Werkzeuge

Lockpicking Werkzeuge sind Tools, die speziell zum Öffnen von Schlössern entwickelt wurden. Je nachdem welche Art von Schloss Sie kacken möchten, benötigen Sie andere Lockpicking Werkzeuge oder sogar ein Lockpicking Set.

 

Links: Standard Picks

Rechts: Benutzung eines Rake Picks und eines Spanners

 

Aber welche Arten von Schlössern gibt es? Und welche Lockpicking Werkzeuge benötige ich für sie?

 

Beispiel: Öffnen eines Zylinderschlosses

Wo kommt es vor?                                                              

 

  • Eingangstüren
  • Schranktüren
  • Fahrradschlösser
  • Vorhängeschlösser

 

Mechanismus:

 

Fünf bis sieben Stifte blockieren die Rotation des Zylinders. Setzen Sie diese Stifte in die richtige Position, kann sich der Zylinder frei drehen. Durch das Drehen des Zylinders wird das Schloss geöffnet.

 

Wir alle kennen Zylinderschlösser. Mit Hilfe des Originalschlüssels können Sie das Schloss problemlos öffnen, da dieser die richtige Länge und die Zacken auf der richtigen Höhe hat.

Bild oben: Bei der Verwendung des falschen Schlüssels befinden sich die Stifte nicht in der richtigen Höhe und Position.

 

Bild oben: Nun wird der passende Schlüssel verwendet. Sehen Sie den Unterschied!

 

Bild unten: Jetzt lässt sich das Schloss öffnen.

 

Haben Sie den Originalschlüssel nicht? Dann können Sie mit den folgenden Methoden das Zylinderschloss ebenfalls öffnen. Denken Sie daran. dass es nicht ausreicht, zu verstehen, wie eine Lockpicking Technik funktioniert. Sie müssen vielmehr mit echten Werkzeugen und Übungsschlössern üben, wenn Sie die Technik beherrschen wollen. Außerdem können Schlösser auch dreckig, alt oder verrostet sein. Sie werden sehen, dass das Öffnen dann viel schwieriger wird. In solchen Fällen sollten Sie das Schloss reinigen und gegebenenfalls Schmieröl verwenden, um den Schließmechanismus beweglicher zu machen. Können Sie das Schloss immernoch nicht öffnen? Dann machen Sie eine Pause und versuchen es später noch einmal. Wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, tendieren wir dazu frustriert zu werden und zu viel Gewalt anzuwenden. Dann wird sich das Schloss noch schlechter öffnen lassen.

 

 

  1. a) Klassiches Lockpicken: Setzen

Sie benötigen:

  • Spanner
  • Hook-Pick oder Lockpicking Set

 

  1. Stecken Sie den Spannschlüssel in den Schlüsseleingang und üben Sie etwas Kraft aus. Drehen Sie den Zylinder ein Stück nach links oder rechts (abhängig von der Richtung, in der sich das Schloss öffnet).
  2. Durch diesen Druck bleiben die Stifte stecken. Sie fallen also nicht in ihre alte Position zurück.
  3. Verwenden Sie nun den Haken, oder Hook-Pick, um die Stifte in die richtige Position hinunterzudrücken. Dies wird auch als Setzen bezeichnet.
  4. Sobald alle Stifte richtig platziert sind, kann sich der Zylinder frei drehen. Sie können das Schloss jetzt öffnen.

 

  1. b) Raken

Raken ist ein Begriff aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Kratzen". Für diese Technik benötigen Sie einen Rake-Pick. Diesen können Sie auch selbst herstellen.

 

Sie benötigen:

  • Spanner
  • Rake-Pick, Lockpicking Set oder selbst hergestellten Pick

  1. Folgen Sie Schritt 1 und 2 vom klassichen Lockpicking.
  2. Platzieren Sie den Rake-Pick vollständig in den Schlüsseleingang. Sie müssen nun die Stifte leicht nach oben drücken.
  3. Raken. Die Idee dahinter ist einfach: Sie bewegen den Rake-Pick in und aus dem Schloss heraus. Diese Bewegung wird die Stifte nach open drücken. Da Sie weiterhin Druck auf den Zylinder ausüben, bleiben die Stifte eingehakt und das Schloss öffnet sich. Diese Technik erfordert etwas Übung da jedes Schloss anders ist. Einige Schlösser reagieren schnell, andere nicht. In diesem Fall benötigen Sie andere Lockpicks, um die restlichen Stifte richtig zu positionieren. Sie können auch Ihre Technik ändern: Versuchen Sie einmal eine vertikale Auf- und Abbewegung, anstatt das Schloss zu bewegen. Dies kann oftmals schon helfen. Oder verwenden Sie einen anderen Pick.

 

  1. c) Sperrpistole (manuell, halbautomatisch oder elektrisch)

 

Sie benötigen:

  • Sperrpistole
  • Spanner

 

Auch mit einer Sperrpistole können Sie ein Schloss schnell und einfach öffnen. Mehr zur Funktionsweise, den verschiedenen Arten und den Sperrpistolen in unserem Shop finden Sie in unseren Blogs.